Professor Muensterer verlässt die Mainzer Kinderchirurgie

Sterntaler verabschiedet sich von Professor Muensterer

Stellungnahme von Sterntaler e.V. zum Weggang von Herrn Prof. Oliver Muensterer

Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie an der Mainzer Universitätsmedizin, Herr Prof. Oliver Muensterer, verlässt unsere Klinik und wird am 1. Oktober 2020 eine neue Stelle in München antreten.

Eine persönliche Bemerkung vorweg:

Herr Prof. Muensterer hat in den fast sechs Jahren in Mainz nicht nur hervorragende Arbeit als Klinikdirektor geleistet, er ist mir auch zu einem guten Freund geworden. Wir von Sterntaler e.V. danken ihm für die tolle Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Es ist sehr schade, dass die Mainzer Universitätsmedizin zum wiederholten Male nicht in der Lage ist, eine exzellente Führungskraft hier in Mainz zu halten. In diesen Situationen wird deutlich, dass die Mainzer Universitätsmedizin unter einer eklatanten Unterfinanzierung leidet. Unter diesen Bedingungen kann auf Dauer nicht die sehr gute Arbeit in Krankenversorgung, Lehre und Forschung geleistet werden, die man eigentlich von einer Universitätsklinik erwartet.

Wir von Sterntaler e.V. konnten gemeinsam mit Herrn Prof. Muensterer einige wichtige und sehr schöne Projekte verwirklichen, hier nur ein paar Beispiele:

Der Transportweg zu den OP-Sälen und zurück durch die unterirdischen Versorgungswege wurde durch unser „Tunnelflieger“-Projekt erheblich verschönert, die Kinder kommen nun angstfrei zu ihren Operationen.

Es konnte eine Patienten-Monitoring-Anlage beschafft werden, die die Sicherheit auf der Station A3 erheblich verbessert.

Wir haben die Paafis-Symposien unterstützt, zu denen Kinderchirurgen aus der ganzen Welt nach Mainz kamen.

Die regelmäßigen Weihnachtskonzerte im Foyer der Kinderklinik haben für die kleinen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige eine wunderbare Weihnachtsstimmung herbei gezaubert. Dafür gilt unser Dank der klassischen Musikformation „Comuna Classica“ unter der Leitung von Frau Alexandra Debest.

Es ist jetzt wichtig, nach vorne zu schauen. Die Neubesetzung der Leitung der Kinderchirurgie muss so schnell wie möglich in Angriff genommen werden, damit der ungünstige Zustand einer kommissarischen Leitung nur möglichst kurz benötigt wird.

Wir arbeiten sehr vertrauensvoll mit dem Vorstand der Mainzer Universitätsmedizin zusammen. Dabei unterstützen wir das von Herrn Prof. Pfeiffer konzipierte Projekt eines Mutter-Kind-Zentrums, das sich von der Frauenklinik mit der Neugeborenenstation bis zur Kinderklinik erstrecken soll. Damit kämen wir recht nahe an unser seit vielen Jahren verfolgtes Ziel heran: ein Kinderoperatives Zentrum an der Mainzer Universitätsmedizin. In diesem Zusammenhang haben wir unsere Unterstützung bei der Finanzierung von OR1- Operationssystemen in ein bis zwei der neuen OP-Säle im Neubau der Mund- und Kieferchirurgie zugesagt, die dann hauptsächlich von der Kinderchirurgie genutzt werden sollen. Bei OR1 handelt es sich um ein integriertes System, mit dem die Kinder auf technisch neuestem Stand, hauptsächlich minimalinvasiv, operiert werden können. Eine solche Anlage haben wir bereits vor sechs Jahren in einem OP-Saal der Frauenklinik bezahlt. Da diese

Systeme sehr teuer sind, eines kostet mittlerweile sicher über 300.000,- €, bitten wir natürlich um Hilfe durch Spenden an unseren Verein.

Wir werden uns auch in Zukunft mit aller Kraft für die Belange der Mainzer Kinderchirurgie einsetzen und die hervorragende Arbeit des gesamten Teams dort unterstützen.