MAINZ (red). Lothar Dressel ist neuer Vorsitzender des Fördervereins Sterntaler. Die AZ sprach mit dem Nachfolger des verlässlichen „Fixsterns“ Anne Kremser.
Was werden Sie anders machen als Ihre Vorgängerin?
Frau Kremser hat den Verein sehr gut geführt. Ich werde versuchen, diese gute Arbeit noch weiter zu verbessern. Wir haben jetzt einen Mitgliederbestand von knapp hundert und eines meiner Hauptziele ist es, neue Mitglieder zu werben. Vor allem junge Eltern, die mit ihren Kindern eigentlich die Hauptinteressierten an der Kinderchirurgie sein sollten. Aber ich stellte fest, dass es nicht ganz einfach ist, sie zu gewinnen. Wahrscheinlich deshalb, weil viele eine Operation eher als etwas Unangenehmes empfinden, woran sie nicht erinnert werden möchten. Sie übersehen dabei, dass die Arbeit der Sterntaler ihren eigenen Kindern zugute gekommen ist oder noch kommen kann und nur fortgesetzt werden kann, wenn unser Förderverein eine starke Mitgliederbasis behält.
Was ist Ihre größte Sorge?
Dass dieser unselige unterirdische Transport der Kinder zu den Operationen in andere Gebäude aufhört. Das geht wahrscheinlich nur über einen Neubau auf dem Nachbargrundstück zur Kinderklinik. Unser Anliegen ist es, dass dieser Neubau OP-Säle für die Kinderchirurgie enthält. Und zwar für geplante Operationen genauso wie für Unfallsituationen.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für dieses Jahr und was haben Sie sich für die folgenden Jahre vorgenommen?
Der Neubau wird sich sicherlich noch einige Jahre hinziehen. Wobei wir hoffen, dass wenigstens die Planungen dafür noch in 2010 beginnen. Kurzfristig wollen wir dafür sorgen, dass die unterirdischen Transporte der Kinder erträglicher gestaltet werden. Sei es durch bauliche Vorkehrungen oder durch sonstige Massnahmen. Die Sterntaler sind gerade damit beschäftigt, Vorschläge zu prüfen.
Werden die Sterntaler weiterhin so streitbar bleiben wie bisher?
Uns ist immer sehr daran gelegen, einvernehmlich mit den Entscheidungsträgern der Universitätsmedizin zusammenzuarbeiten. Aber unser Selbstverständnis ist, dass wir eine Lobby für die Kinder der Kinderchirurgie sind und im Interesse der Kinder werden die Sterntaler auch künftig zeigen, dass sie notfalls so streitbar sind wie ein Anwalt vor Gericht.
Quelle: Mainzer Allgemeine Zeitung
Autor: Michael Heinze