Die jährliche Mitgliederversammlung des Sterntaler e.V. hat am Donnerstag, dem 11. August 2011, um 20.00 Uhr in der Bibliothek des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsmedizin Mainz, stattgefunden. Da keine Wahlen anstanden, war der Tätigkeitsbericht des Vorstands Kern der Veranstaltung. Er ist nachstehend beigefügt.
TAETIGKEITSBERICHT DES VORSTANDES FUER DIE ZEIT VOM 20. MAI 2010 BIS ZUM 11. AUGUST 2011
Der nachfolgende Bericht über die Aktivitäten des Vereins in der Zeit von der letzten bis zur diesjährigen Mitgliederversammlung ist in vier Teile gegliedert:
1. Wie hat der Verein die erhaltenen Spenden in diesem Zeitraum zugunsten der Klinik für Kinderchirurgie eingesetzt?
2. Wie hat er die Belange der Klinik für Kinderchirurgie auf andere Weise als durch finanzielle Zuwendungen unterstützt?
3. Welche Maßnahmen hat der Vorstand ergriffen, um den Verein und seine Anliegen noch stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern?
4. Welche Aktivitäten liegen in den nächsten Monaten vor uns?
1. Finanzielle Förderung der Klinik für Kinderchirurgie
Der Verein hat im Berichtszeitraum rund 50.000 Euro für die nachfolgenden Fördermaßnahmen verwandt bzw. verbindlich zugesagt (alle Beträge sind gerundet)
1.1 25.000 Euro zur Finanzierung eines Manometriegeräts, mit dem bei Kindern der Muskeldruck in Speiseröhre und Darm gemessen werden kann (beispielsweise bei Kindern, die den Stuhl nicht halten können) Das Gerät verbessert die diagnostischen Möglichkeiten der Kinderchirurgie erheblich.
1.2 Anteilige Finanzierung des „Mainzer Trichter- und Kielbrust-Symposiums mit Workshop“ mit bis zu 15.000 Euro. Dieses Fachsymposium der Klinik für Kinderchirurgie könnte ohne die Beteiligung des Sterntaler e.V. nicht stattfinden. Es fördert den wissenschaftlichen Fortschritt bei der Behandlung dieser Erkrankungen und dient damit dem Wohl der kleinen Patienten, die deswegen in der Klinik für Kinderchirurgie operiert werden müssen.
1.3 Umfassende Verschönerung und neue Ausstattung des Spiel- und Aufenthaltsraums in der kinderchirurgischen Station durch neue Möbel, Raumgestaltung und Spielsachen im Wert von 6000 Euro.
1.4 1.500 Euro für eine neue Transportliege sowie 2000 Euro für 5 neue Elternliegen (für aus größerer Entfernung angereiste Eltern von operierten Kindern, die auf der Station übernachten möchten).
1.5 500 Euro für die Teilnahme von 7 Krankenschwestern der Kinderchirurgie an einem Reanimationskurs bei Atem- und Herzstillstand von Säuglingen oder Kindern.
2. Unterstützung der Anliegen der kinderchirurgischen Klinik auf andere als finanzielle Weise
Die Klinik für Kinderchirurgie ist seit Februar 2009 räumlich „dreigeteilt“ und dadurch in eine unglückliche Lage gekommen: Ihre Bettenstation befindet sich im Gebäude der Kinder- und Jugendmedizin. Operationen können aber weder auf der Station noch in demselben Gebäude durchgeführt werden. Vielmehr müssen die kleinen Patienten seitdem zu jeder Operation in ihren Betten durch unterirdische Gänge entweder in das ca. 400 Meter entfernte Chirurgiegebäude oder in die 200 Meter entfernte Frauenklinik geschoben werden. Diese „Dreiteilung“ führt zu enormen Belastungen für die kleinen Patienten, die Ärzte und das Pflegepersonal. Sie können an dieser Stelle nicht näher ausgeführt werden.
Der Sterntaler e.V. hat den medizinischen Vorstand der Universitätsmedizin im August 2010 schriftlich auf die entstandenen Probleme aufmerksam gemacht und die Situation am 23. Mai dieses Jahres in großer Runde mit nahezu dem gesamten Vorstand der Universitätsmedizin und den beteiligten Klinikdirektoren erörtert. Lösungsvorschläge wurden benannt. Jedoch ist bisher nicht absehbar ob und ggf. wann sie von der Universitätsverwaltung beschlossen und umgesetzt werden. Der Sterntaler e.V. betrachtet sich als Anwalt der Kinder und wird weiter darauf drängen, dass bald gehandelt wird.
3. Öffentlichkeitsarbeit des Vereins
Der Vorstand beschloss im letzten Jahr, das äußere „Erscheinungsbild“ des Vereins zu erneuern. Eine neue homepage, ein überarbeitetes Logo und ein neuer Flyer sind die erfreulichen Ergebnisse dieser Aktion.
Sie war für den Verein nahezu kostenneutral, weil sich eine Mainzer Design-Agentur, die 3st kommunikation GmbH, dankenswerterweise bereit erklärte, diese kreative Arbeit ohne Kosten für den Verein zu leisten.
Um neue Förderer zu gewinnen, hat sich der Verein im November des letzten Jahres schriftlich an über 200 Unternehmen im Mainzer Raum gewandt und um Unterstützung gebeten. Die Briefe wurden jeweils individuell an die Geschäftsleitungen gerichtet und führten zu namhaften Spenden an den Sterntaler e.V.
Eltern (und Großeltern) von Kindern liegt es naturgemäß besonders am Herzen, dass ihre Kinder bzw. Enkelkinder im Fall des Falles möglichst optimal medizinisch betreut werden und auch sonst alles getan wird, dass die mit einer geplanten Operation oder einem Notfall verbundenen psychischen Belastungen für Kinder und Eltern möglichst gering bleiben. Deshalb hat sich der Verein bemüht, insbesondere bei den Eltern einen größeren Bekanntheitsgrad zu erlangen. Er hat mit mit nahezu allen Mainzer und rheinhessischen Kinder- und Jugendärzten Verbindung aufgenommen und sie um Unterstützung gebeten, was insbesondere durch Auslegen des neuen Flyers des Vereins in den Wartezimmern geschah.
4. Aktivitäten und Ereignisse in den nächsten Monaten
4.1 Der Verein kann im November dieses Jahres auf sein zwanzigjähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Grund ist für den November ein Pressegespräch geplant, in dem es um den Verein, aber mehr noch um seine Anliegen für die Zukunft gehen soll.
4.2 Die unterirdischen Gänge zu den Operationssälen sind in ihrer Ausgestaltung nicht dafür gedacht, Kinder in ihren Betten zur Operation hin und wieder zurückzuschieben. Sie sind eher unterirdische Versorgungsstraßen. Ob grundlegende bauliche Änderungen möglich sein werden, ist fraglich. Der Verein überlegt deshalb, wie die Gänge wenigstens optisch erträglicher zu machen sind und hat dafür die Unterstützung der Fachhochschule Mainz, Fachbereich Gestaltung, gewonnen. Sie beabsichtigt, diese Umgestaltung im nächsten oder übernächsten Semester zu einem Projekt für ihre Studenten zu machen.
4.3 Schon im Jahr 2006 hatte der Verein zugesagt, die Anschaffungskosten für eine neue Operationstechnik zu tragen, mit der minimal-invasive Operationen bei Kindern nach neuester Technik durchgeführt werden können. Diese belaufen sich auf 170.000 Euro. Der Vorstand der Universitätsmedizin hat dem Verein im November des letzten Jahres mitgeteilt, dass dieses Gerät nun – endlich – eingebaut werden soll. Der Verein hofft, dass das noch in diesem Jahr geschieht.
4.4 Die Patientenaufnahme im Erdgeschoß der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die zugleich die Aufnahme für die Klinik für Kinderchirurgie ist, wird in diesen Wochen baulich erneuert. Über privaten Spenden soll auch die Spielecke neu gestaltet werden. Der Verein hat die Absicht, diese Neugestaltung
finanziell zu unterstützen.
gez. Lothar Dressel
Vorsitzender des Sterntaler e.V.